Volksbank Jever eG Jahresrückblick 2021

10 Die erste Adresse EIN NACHHALTIGKEITSBEISPIEL: GELD VERDIENEN UND GUTES TUN Nachhaltigkeit kann auch sehr direkt etwas mit dem eigenen Geld zu tun haben. Und damit, wie sich das eigene Geld vermehrt. Prokurist Jens Küpker kümmert sich nicht nur um größere Familienvermögen und das Privatvermögen von Firmenkunden, sondern auch verstärkt um nachhaltige Geldanlagen seiner Kunden. „Neben den klassischen Werten für eine Kapitalanlage wird das Thema Nachhaltigkeit viel stärker und bedeutsamer werden“, sagt er. „Die Menschen möchten gern etwas Gutes tun, und das wollen sie auch bei der Kapitalanlage umgesetzt wissen“, sagt Jens Küpker und spricht aus Erfahrung: Viele seiner Kunden investieren bereits nachhaltig. Und nicht zu ihrem Nachteil: „Wenn wir die letzten drei, vier Jahre überblicken, haben die Fonds nach ESG-Kriterien teilweise mehr Rendite erwirtschaftet als andere Fonds.“ Die Abkürzung ESG steht für die englischen Begriffe Environment (Umwelt), Social (Sozial) und Governance (Unternehmensführung). Diese Fonds investieren in Unternehmen, die ihrerseits in diesen drei Kriterien gut bewertet sind, was von speziellen Rating-Agenturen kontrolliert wird. Beispielhaft können Investionen in Erneuerbare Energien – also in Windenergie oder Photovoltaik – genannt werden. Tabu dagegen sind Fonds, die in Unternehmen mit Waffenproduktion und -handel investieren oder die durch Kinderarbeit produzieren. Auch US-amerikanische Staatsanleihen fallen aus dem ESG-Rahmen, da dort in einzelnen Staaten noch die Todesstrafe verhängt wird. Ab August 2022 wird die Nachhaltigkeit für jedes Beratungsgespräch ein Thema, denn spätestens dann ist verpflichtend vorgeschrieben, dass die Kunden die sogenannte „Nachhaltigkeitspräferenz-Frage“ beantworten müssen, wobei in den allermeisten Fälle die Antwort wohl „Ja“ heißen wird. WAS BEDEUTET EIGENTLICH NACHHALTIGKEIT? „Der Begriff der Nachhaltigkeit geht auf den Freiberger Oberberghauptmann Carl von Carlowitz (1645–1714) und die Waldwirtschaft zurück. Carlowitz zufolge sollte in einem Wald nur so viel abgeholzt werden, wie sich binnen gewisser Zeit auf natürliche Weise regenerieren konnte. Das Prinzip Nachhaltigkeit sollte also sicherstellen, dass ein regeneratives, natürliches System in seinen wesentlichen Eigenschaften dauerhaft erhalten bleibt. (…) Eine im Wirtschaftskontext mittlerweile geläufigere Definition, die sehr griffig und gut anwendbar ist, lautet: Nachhaltigkeit bedeutet, nicht Gewinne zu erwirtschaften, die dann in Umwelt- und Sozialprojekte fließen, sondern Gewinne bereits umwelt- und sozialverträglich zu erwirtschaften.“ Quel le: Bundeszentrale für pol itische Bi ldung Jens Küpker, Prokurist und Leiter Private Banking

RkJQdWJsaXNoZXIy MTUzODc=